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Dienstag, 07. September 2010, 19.30 Uhr, Heinz-Kremers-Haus

"Hinter dem Tränenvorhang erhalte ich mir mein Lächeln"
Hilde Domin - ihr dramatisches Leben als Jüdin und Dichterin

Referentin: Marion Tauschwitz, Heidelberg

Hilde Domin (1909 – 2006) zählt zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Lyrikerinnen Deutschlands. Ihre viel gelesenen Gedichte sind geprägt von Verfolgung und Vertreibung, Exil und Rückkehr sowie einem hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft. Die Schrecken der Naziherrschaft, die Vertreibung, das Exil und die bitteren Erfahrungen der Rückkehr hatte Hilde Domin nach einer sorgfältigen und gründlichen Aufarbeitung hinter sich gelassen. Hierzu bemerkte sie: Dass wir "immer versehrter und immer heiler stets von neuem zu uns selbst entlassen werden." Sie folgerte, dass an ihr nur "das Wort von der Flüchtigkeit allen Hierseins" etwas mehr "Fleisch geworden" war als an Nichtjuden. "Alles läuft darauf hinaus, dass ich kein kostbarer und einmaliger, noch dazu zerbrechlicher Museumsgegenstand sein mag, nicht mehr als jeder andere Dichter auch."Dialog und die Verständigung musste die Konsequenz aus dem Erlebten und dem Schrecken sein. Dafür trat sie ein. Marion Tauschwitz war während der letzten fünf Lebensjahre Hilde Domins engste Mitarbeiterin, Freundin und Vertraute. Auf der Grundlage intensiver Recherchen in Deutschland, Italien und der Dominikanischen Republik schildert Marion Tauschwitz in der Biografie "Das ich sein kann wie ich bin" die vielfältigen Lebensstationen, die jüdische Herkunft, die Kindheit und Jugend in Köln, die Studienzeit in Heidelberg und Berlin, die Flucht vor den Nazis 1932, das 22-jährige Exil und die Rückkehr nach Deutschland 1954, die literarischen Anfänge in den Fünfzigerjahren sowie ihre schriftstellerischen Erfolge während ihrer Zeit in Heidelberg wo sie von 1961 bis zu ihrem Tod 2006 lebte.

Zur Person:

Frau Marion Tauschwitz, Jahrgang 1953, studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. Sie lebt als Dozentin für Deutsch und Englisch in Heidelberg. Veröffentlichung: Biografie über Hilde Domin: Das ich sein kann wie ich bin

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